Ukrainische Menschenrechtsaktivistin Oleksandra Matwijtschuk hält am 9. Mai ‚Rede an Europa‘ am Wiener Judenplatz
Anlässlich des Europatages am 9. Mai und zum Auftakt der Wiener Festwochen wendet sich die Anwältin und Aktivistin um 19 Uhr am Wiener Judenplatz an die europäische Öffentlichkeit.
Wien – Der Mahnruf „Nie wieder!“ erinnert an die dramatischen Lehren der Geschichte. Heute wütet in Europa erneut ein Krieg der Aggression, der Verwüstung und des Blutvergießens. Sind wir bereit hinzunehmen, dass militärische Gewalt die Spielregeln diktiert, oder werden wir darum kämpfen, Menschen und ihre Freiheit mittels des Rechts zu schützen? Dies sind die Leitfragen der diesjährigen Rede an Europa, die unter dem Motto „Ohne Freiheit kein Frieden, ohne Recht keine Gerechtigkeit“ steht. Es laden die Wiener Festwochen, die ERSTE Stiftung sowie das Institut für die Wissenschaften vom Menschen in Kooperation mit dem Jüdischen Museum Wien ein.
Nach dreijähriger coronabedingter Pause findet die 2019 ins Leben gerufene Veranstaltung, die heuer zugleich die Wiener Festwochen eröffnet, zum zweiten Mal statt. Sie soll renommierten Intellektuellen die Möglichkeit geben, einer breiten Öffentlichkeit Denkanstöße für die Zukunft des europäischen Projekts zu geben. Als Ort dient der Wiener Judenplatz, der daran erinnert, dass Europa nur im Spiegel seiner Geschichte verstanden werden kann.
Die erste Rede an Europa wurde von Timothy Snyder gehalten, der als Permanent Fellow am IWM forscht und Geschichte an der Universität Yale lehrt. Sofern sich Europa seiner Geschichte stelle und den Mythos vom unschuldigen Nationalstaat ablege, sei das europäische Projekt die größte Zukunftshoffnung unserer Zeit, betonte Snyder. Dieses Jahr konnte als Rednerin Oleksandra Matviichuk gewonnen werden, die 2023 vom Time Magazine zu einer der 100 einflussreichsten Personen des Jahres gekürt wurde. Ihre Organisation Center for Civil Liberties dokumentiert russische Kriegsverbrechen und tritt für die Freilassung illegal Inhaftierter ein. Für ihre Arbeit wurde der Menschenrechtsorganisation im Dezember 2022 der Friedensnobelpreis verliehen.
Die Veranstaltung findet in englischer Sprache und grundsätzlich auch bei Schlechtwetter statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Bitte beachten Sie, dass vor Ort keine Sitzgelegenheiten zur Verfügung stehen. Die Rede wird zusätzlich per Livestream übertragen.