IGOR ZABEL AWARD 2022 & Internationale Konferenz

Von

17/11/22

Bis

18/11/22

17. November 2022, 14:30–19:15 MEZ, Internationale Konferenz (Cankarjev dom und online)
18. November 2022, 20:00 MEZ, Preisverleihung (Cukrarna Galerie)

Bitte merken Sie sich den Termin für den Igor Zabel Award for Culture and Theory 2022 und die begleitende internationale Konferenz vor, die am 17. und 18. November 2022 in Ljubljana, Slowenien, im Cankarjev dom und in der Cukrarna Galerie sowie online stattfinden werden.

Der Igor Zabel Award for Culture and Theory würdigt außergewöhnliche Leistungen von Kurator:innen, Kunsthistoriker:innen, Theoretiker:innen, Schriftsteller:innen und Kritiker:innen im Bereich der bildenden Kunst und Kultur in Mittel-, Ost- und Südosteuropa. Die Jury vergibt drei Stipendien sowie einen Hauptpreis.

Preisverleihung 2022: Award Ceremony — Igor Zabel Award 2022

Igor Zabel Award for Culture and Theory 2022 geht an Bojana Pejić

Die diesjährige Jury verlieh den Igor Zabel Award 2022 an Bojana Pejić (geboren 1948 in Belgrad, lebt in Berlin) für ihre lebenslange Erforschung konstituierender Elemente der osteuropäischen Kunst und Kultur. Ihre Texte und insbesondere ihre vielschichtigen internationalen Ausstellungen wie After the Wall: Art and Culture in Post-Communist Europe (1999–2001) und Gender Check: Femininity and Masculinity in the Art of Eastern Europe (2009–2010) haben weltweites Echo ausgelöst und unser Verständnis von Kunst im Staatssozialismus nachhaltig geprägt. Sie vermitteln zudem eine kritische Analyse der postsozialistischen Kultur nach 1989. In länderübergreifenden Teams oder im Alleingang untersucht Pejić die Gemeinsamkeiten osteuropäischer Länder und wie Geschichte, Nationalismus und Geschlechterpolitik durch ihre Kunst sichtbar gemacht werden.

Bojana Pejić, Foto: Sveta Janac
Bojana Pejić, Foto: Sveta Janać

Pejićs Verständnis von Osteuropa reicht über die ideologischen Bilder eines unterdrückten und unterentwickelten Ostens hinaus. Sie erforscht dessen vielfältige Kulturgeschichten, die sie nicht als Abklatsch westlicher Vorbilder versteht, sondern als heterogen und spezifisch, mit einer ganz eigenen Bedeutung. Überdies lassen ihre Texte und Ausstellungen nicht nur für Osteuropa wertvolle Rückschlüsse zu: Es sind Lektionen über Kunst, Gesellschaft und Machtstrukturen, die für ein Publikum in aller Welt von Belang sind. Bojana Pejić ist Kunsthistorikerin und zugleich Aktivistin, der die akademische Welt nie genug ist. Sie zwingt uns zu einer neuen Lesart unserer Vergangenheit, um unsere gemeinsame Zukunft zu verändern.

Igor-Zabel-Stipendiantinnen 2022


• Oksana Briukhovetska
, Künstlerin, Kuratorin und Kunstschriftstellerin (Kiew / Michigan, USA) für ihren herausragenden Beitrag zum künstlerischen und aktivistischen Leben in der Ukraine und darüber hinaus; ihre Arbeit stößt unter schwierigsten Bedingungen Demokratisierungsprozesse an und schärft das feministische Bewusstsein.
• Alina Șerban, Kunsthistorikerin, Kunstschriftstellerin, Kuratorin und Herausgeberin (Bukarest) in Anerkennung ihrer außergewöhnlichen Forschungstätigkeit und ihrer Fähigkeit, durch die Schaffung selbstverwalteter Organisationen und Plattformen Forschende und Kulturschaffende aus Mittel- und Osteuropa zusammenzubringen.
• Antonina Stebur, Kuratorin, Kunstschriftstellerin und Wissenschaftlerin (Minsk, lebt derzeit in Polen und Deutschland) in Anerkennung ihrer außergewöhnlichen Widerstandskraft, ihres Engagements für die Entkolonialisierung der belarussischen Kunst und ihrer Überzeugung, dass Kunst ein geeignetes Instrument politischen Gestaltungswillens ist.

Weitere Informationen über die diesjährige Preisträgerin und Stipendiantinnen erhalten Sie hier: Igor Zabel Association for Culture and Theory.

So Close: Ecologies of Life and Death

Internationale Konferenz, die die Preisverleihung des Igor Zabel Award 2022 begeleitet, findet am Donnerstag, 17. November 2022, 14:30–19:15 MEZ, CD Club, Cankarjev dom, Ljubljana, statt.

Stream: Igor Zabel Association YT Channel // award.igorzabel.org

Einen Tag vor der Hauptveranstaltung laden wir Sie zur Teilnahme an der internationalen Konferenz So Close: Ecologies of Life and Death mit folgenden Referent:innen ein: Maja und Reuben Fowkes, Thom Van Dooren, Šejla Kamerić, Marietta Rodomska, Boštjan Videmšek und Mick Wilson.

Fragen über die Zukunft des Lebens auf diesem Planeten – Fragen, die sich aus den verheerenden Folgen des kapitalistischen Extraktivismus und Kolonialismus und den sich verschärfenden Umwelt-, Klima- und Gesellschaftskrisen ergeben – sind in der Kunst, wie auch in vielen anderen Bereichen, fest verankert. Welchen Beitrag könnte unsere Konferenz zu solchen Überlegungen leisten?

So Close: Ecologies of Life and Death nähert sich der Zukunft des Lebens aus der Perspektive des Lebensendes, wobei Überlegungen zu Verlust, Verfall und Tod im Vordergrund stehen. Auf diese Weise soll versucht werden, den binären Gegensatz zwischen dystopischem Zukunftspessimismus und utopischem Optimismus, demzufolge die Menschheit in ihrer Übermacht ihr Schicksal stets zu meistern fähig sei, aufzuheben. Durch die Auseinandersetzung mit den Themen Tod und Verfall öffnet die Konferenz einen Spielraum für Reflektionen über die Gegenwart und potenzielle Zukunftsszenarien des Lebens auf unserem angeschlagenen Planeten.

Die Konferenz befasst sich mit dem Spannungsfeld von Kunst, Ökologie und Formen sozialer Organisation, die die zahlreichen Krisen, die das Leben auf der Erde bedrohen, nicht noch weiter verschärfen. Wir werden uns sowohl auf Möglichkeiten der (Ko-)Existenz durch regenerative Formen der Mikro- und Makroorganisation konzentrieren als auch auf Verfall und Tod als integrale Bestandteile des Lebens, die es zu überdenken gilt.

Beirat:
Urška Jurman, Programmanagerin, Igor Zabel Association for Culture and Theory
Zdenka Badovinac, Direktorin, Museum für Moderne Kunst, Zagreb
Rok Kranjc, Wissenschaftler, Futurescraft & Institute for Ecology, Ljubljana
Alenka Gregorič, künstlerische Leiterin, Galerie Cukrarna, Ljubljana

Mehr Informationen zur Konferenz finden Sie hier: International Conference — Igor Zabel Award 2022.

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Florian Bauer

Direktor Social Finance, Nachhaltigkeit und Innovation
Florian Bauer zeichnet seit 2023 für die Bereiche Social Finance, Nachhaltigkeit und soziale Innovation in der ERSTE Stiftung verantwortlich. Davor war er über 13 Jahre lang im Bereich NGO & Social Entrepreneurship tätig. Florian leitete die Partnerschaft für erneuerbare Energien und Energieeffizienz REEEP, eine internationale multilaterale NGO, die den verstärkten marktbasierten Einsatz erneuerbarer Energien und effizientere Energienutzung in Entwicklungsländern zum Ziel hat, und war Managing Director & COO des Impact Hub Vienna.   Von 2020-2023 schloss Florian für die Semantic Web Company (SWC), einem führenden Anbieter von semantischen KI-Lösungen, strategische Allianzen mit wichtigen Partnern und unterstützte die Entwicklung innovativer Anwendungen semantischer Technologien.
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