»Bodies Craving to Believe«
Performancekunst-Festival

7. November 2025
Prag

»Bodies Craving to Believe« vereint sechs visionäre Künstler:innen, deren Arbeiten den Körper als Ort emotionaler Intensität, queerer Handlungsmacht und radikaler Hoffnung untersuchen. Durch originäre Performances lädt das Festival das Publikum dazu ein, Körperlichkeit nicht nur als Form, sondern als Kraft zu erleben – als Medium, durch das Sehnsucht, Glaube und Transformation sichtbar werden.

Kuratiert von tranzit.cz und der Biennale Matter of Art in Zusammenarbeit mit Čistírna1906, umfasst das Programm Beiträge von Miriama Kardošová, Dominik Styk, eva susová, Aliza Orlan, Skjold Rambow & CTM sowie Alex Franz Zehetbauer – jede/r bringt eine eigene künstlerische Sprache in diese gemeinsame Erkundung ein.

Wir können den Körper vergessen – bis er schmerzt, ausläuft oder in Lachen ausbricht.

Das Programm erforscht Körperlichkeit als Quelle von Transformation und Hoffnung durch queere Erfahrung. Anstatt den Körper als Produktionswerkzeug zu betrachten, wird er als autonomes Medium präsentiert, das verinnerlichte Normen dekonstruiert. Durch Bewegung, Klang, Begehren und körperliche Ausdrucksformen (auch tabuisierte) stellen die Künstler:innen starre gesellschaftliche Erwartungen infrage und schaffen Raum für authentische Selbstbestimmung. Die Kläranlage (Veranstaltungsort »Čistírna1906«) dient als Metapher für die Neubewertung dessen, was als rein oder unrein gilt. In einer von Angst geprägten Welt wird der Körper zugleich Hindernis und Werkzeug des Glaubens – und die Kunst bietet die Möglichkeit eines temporären Erwachens durch die Annahme seiner ganzen Komplexität.

Aliza Orlan eröffnet das Festival mit der Installation und Performance »thorns grow out of my body«. Diese intime Arbeit, inspiriert von Märchen- und Popkulturbildern von Weiblichkeit, erforscht queere körperliche Erfahrung und das Überschreiten von Geschlechtergrenzen. Dominik Styk zeigt die absurde Tanz-Burleske »Pissed Prophet«. Durch die Personifizierung einer Blase und eines Fisches verbindet er physiologische Körperprozesse mit deren anthropologischer Deutung. Skjold Rambow & CTM schaffen mit »Bow« einen Dialog zwischen zeitgenössischem Tanz und Cello, der sich auf subtile Veränderungen in Haltung und Verhalten konzentriert. Miriama Kardošová, als Victoria Oren, präsentiert die Uraufführung der Performance »Shake my hair over the dirt we sweat off«. Sie konfrontiert patriarchale Erwartungen und Stereotype durch lebendige, hysterische Euphorie. Alex Franz Zehetbauer zeigt die tschechische Premiere seiner queeren Stand-up-Show »sixsixsix«. In der Rolle eines Narren verkörpert er unterdrückte und unkontrollierbare Aspekte der Körperlichkeit. eva susová & Publik Universal Frxnd beschließen das Festival mit einer »queer assemblage«. Sie kombinieren Atem, Lachen, gesprochene Worte und Cello, um das Verhältnis zwischen verkörpertem Wissen und Machtstrukturen zu erforschen.

Kurator: František Fekete
Veranstaltungsort: Čistírna1906, Papírenská 199/6, Prague 6, 160 00

Titelbild: Alex Franz Zehetbauer. Foto: Daniel Kindler