Event
24. September – 15. Dezember 2025
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»Inexplicable Absence. Tracing Igor Zabel’s Curatorial Practice«
24. September – 15. Dezember 2025, 10:00 – 18:00
Ljubljana
In diesem Jahr jährt sich der Tod von Igor Zabel (1958–2005) zum zwanzigsten Mal – Kunsthistoriker, Kurator und vielseitiger Intellektueller, der mit seinem Engagement das Kunstfeld Sloweniens wesentlich und facettenreich geprägt hat. Ihm zu Ehren wird am 24. September 2025 die Ausstellung »Inexplicable Absence. Tracing Igor Zabel’s Curatorial Practice« (Unerklärliche Abwesenheit. Auf den Spuren der kuratorischen Praxis von Igor Zabel). Basierend auf einer Auswahl aus seinen Ausstellungen reflektiert sie die Ideen und Ansätze, die Zabel in seiner kuratorischen Arbeit verfolgte.
Museum für Moderne Kunst, Ljubljana
Eröffnung der Ausstellung: 24 September 2025 um 20:00 Uhr
Kurator der Ausstellung: Vladimir Vidmar
Als Kurator und Theoretiker – auch wenn er sich selbst ungern so bezeichnete – bleibt Igor Zabel eine geschätzte Persönlichkeit im kollektiven Gedächtnis der slowenischen Kunstszene, und seine Abwesenheit ist weiterhin spürbar. Obwohl er maßgeblich den Paradigmenwechsel der Kunst im slowenischen Kontext hin zur Gegenwart definierte, trat er als verbindende Figur auf und verknüpfte in seiner Praxis verschiedene kunsthistorische Epochen und künstlerische Ansätze. Dabei gelang es ihm, produktive Verbindungen auch zwischen scheinbar kontextfernen künstlerischen Praktiken herzustellen. Zabel war ein unermüdlicher Suchender nach neuen Lesarten künstlerischer Phänomene und folgte in seiner Arbeit der inhärenten Logik der Kunst, ihrer Unmittelbarkeit und ihrer Fähigkeit, eigene Systeme und Ausdrucksformen zu entwickeln. Dies prägte seinen kuratorischen Ansatz, dem die Ausstellung »Inexplicable Absence« gewidmet ist.
Zabels Arbeit beruhte auf ehrlichem persönlichem Engagement, direktem Dialog mit Künstler:innen und dem Eintauchen in ihre gedanklichen Welten. Häufig baute er auf dem Ephemeren, Immateriellen und entdeckte Kunst im Alltäglichen und Flüchtigen. Diese Parameter greift auch diese Ausstellung auf:Basierend auf fünf Ausstellungen, die Igor Zabel in Zusammenarbeit mit Künstler:innen realisierte, hebt »Unerklärliche Abwesenheit« fünf kuratorische Ansätze hervor, die für seine Arbeit spezifisch sind – nicht dokumentarisch, sondern in einer einheitlichen Präsentation erfahrbar gemacht. Die Ausstellung umfasst zudem das künstlerisch-kuratorische Projekt »MG-1997-PRED-45« des kanadischen Künstlers und Kurators Christoph Barbeau, das subtil auf Zabels Ausstellung »Inexplicable Presence: Curator’s Working Place,« (Unerklärliche Anwesenheit: Arbeitszimmer des Kurators) Bezug nimmt und darüber hinaus seine kuratorische Praxis in der Rolle eines eingebetteten Beobachters reflektiert. Die Besucher:innen betreten diese spezifische Landkarte von Zabels Praxis – eine Topografie der »positiven Negativität« (positive negative) – als Suchender, der mit abstrahierten Elementen von Zabels Ausstellungen ein Puzzle seiner kuratorischen Interessen nachbildet.
Die Bedeutung und das Ausmaß von Zabels kuratorischer Arbeit und seinen Schriften werden zudem durch seine Bibliografie und die Liste seiner Ausstellungsprojekte veranschaulicht. Beide wurden aktualisiert und sind online auf den Webseiten der Moderna galerija und der Igor Zabel Association for Culture and Theory verfügbar. Ein weiterer Teil der Gedenkveranstaltungen zum zwanzigsten Todestag von Zabel ist eine eintägige Konferenz am 24. Oktober im Museum für Moderne Kunst.
Die Ausstellung »Inexplicable Absence. Tracing Igor Zabel’s Curatorial Practice« wird von der Moderna galerija in Zusammenarbeit mit der Igor Zabel Association for Culture and Theory veranstaltet. Unterstützt von: ERSTE Stiftung, Ministerium für Kultur der Republik Slowenien
Titelbild: Igor Zabel: »Inexplicable Presence: Curator’s Working Place,« 1997, Ausstellungsdetail. Foto: Matija Pavlovec/Moderna galerija, Ljubljana.