Do Frogs Sing in the Walls?

22. August – 3. September 2025
Ivano-Frankivsk

Die Ausstellung »Do Frogs Sing in the Walls?« bringt militärische und zivile Künstler:innen in einen gemeinsamen künstlerischen Austausch – ein Versuch, Erfahrungen zu überbrücken, die vom jeweils unmittelbar vom Krieg in der Ukraine und von relativer Sicherheit geprägt sind. Es ist ein Dialog zwischen jenen an der Front und jenen, die im Hinterland leben, Ein Dialog zwischen direkter Konfrontation und vermittelter Wahrnehmung.

Der Titel der Ausstellung stammt von dem Lied »Abend der Kröten«, das vom Künstler und Offizier Stanislav Krul verfasst wurde. Darin beschreibt er, wie Kröten in die Mauslöcher jener Gebäude eingezogen sind, die nun von seiner Einheit bewohnt werden. Diese Räume, einst aufgrund von ihren Bewohner:innen – und sogar von Mäusen – verlassen, sind heute mit neuem Leben erfüllt. Die Kröten leben nun Seite an Seite mit dem Militär.

Foto: Taras Telischak / Asortymentna kimnata

Zeit lässt sich nicht anhäufen. Sie existiert einfach. Sie entgleitet, verbrennt, verschwindet in schwarzen Löchern – zwischen Beschuss und kurzen Nachrichten in Messenger-Apps. Sie lässt sich nicht aufschieben oder einfrieren. Ganz gleich, was wir tun, wie sehr wir uns auch bemühen: Wir bewegen uns unwiderruflich vorwärts – dem Tod entgegen.

Der Krieg verstärkt dieses Gefühl. »Wie geht’s dir? Normal. Und dir?« trägt heute mehr Bedeutung, als diese Worte je ausdrücken sollten. Anfangs schien es, als ließe der Rhythmus des Krieges keinen Raum für Gespräche – nur für Handlungen. Doch dieser Krieg dauert nun schon so lange, dass eines klar geworden ist: Er wird weder schnell noch einfach enden. Gespräche zu vermeiden ist nicht mehr möglich – und vielleicht war es das nie.

Die Ausstellung findet im Asortymnentna kimnata in Ivano-Frankivsk statt.

Titelbild: Taras Telischak / Asortymentna kimnata