Nature Red in Tooth and Claw

Ausstellung bei tranzit.sk

Von

23/11/23

Bis

15/03/24

KünstlerInnen: Šimon Chovan, Marina Hendrychová, Alicja Rogalska, Lucie Rosenfeldová, P. Staff, Serina Tarkhanian Սերինա Թարխանյան

Kuratiert von Hana Janečková

Eröffnungsvortrag: 23.11.2023, 18:00 Uhr / Serina Tarkhanian ՍԵՐԻՆԱ ԹԱՐԽԱՆՅԱՆ

Eröffnung: 23.11.2023, 19:00 Uhr

Nature Red in Tooth and Claw befasst sich mit den Überschneidungen zwischen Natur, Gewalt und dem Körper mittels des Begriffs der Immunität, die hier nicht nur im biologischen Sinn verstanden wird, sondern auch als ein sich in der Ökologie, Politik und Gesellschaft widerspiegelndes System.

P. Staff, On Venus, video still, 2019
P. Staff, On Venus, video still, 2019

Der Entstehungsprozess dieses Projekts bildet den Ausgangspunkt für eine Betrachtung der Zusammenhänge zwischen Ökologie, menschlicher Gesundheit und Ansteckung und zeigt unsere grundlegenden Überzeugungen in Sachen Konkurrenzkampf und Überleben in Hinblick auf unsere Beziehung zur Natur auf. Nature Red in Tooth and Claw – ein Zitat des britischen Dichters Alfred Tennyson, das im englischen Sprachraum mindestens so bekannt ist wie das geflügelte „survival of the fittest“ (das Überleben der am besten Angepassten) – beginnt auf einem fiktiven Tiermarkt, dem Entstehungsort der Covid-Pandemie.

Das Projekt demontiert militarisierte Denkweisen über Gesundheit und Natur und präsentiert mehrere künstlerische Interventionen, die sich mit Autoimmunität sowie parasitären und unkonventionellen Seinsweisen beschäftigen, um Widersprüche in der menschzentrierten Auffassung von Immunität aufzuzeigen. Inspiriert vom Diskurs des italienischen Philosophen Roberto Esposito über die Beziehung zwischen „Immunitas“ und „Communitas“, werden Überlegungen angestellt, wie Reziprozität und Neuausrichtung – und selbst Ansteckung – einen wesentlichen Beitrag zum kollektiven Zusammenleben in einer Zeit des sechsten Massenaussterbens leisten können, ein Umstand, der von der wissenschaftlichen Moderne nicht anerkannt wird.

Lucie Rosenfeldova, Oh, My Own?, digital print, Plato, 2019
Lucie Rosenfeldova, Oh, My Own?, Digitaldruck, Plato, 2019

Die Ausstellung beinhaltet mehrere neue Werke, eine Auftragsarbeit der armenisch-kanadischen Künstlerin und Designerin Serina Tarkhanian, Resultat ihrer langjährigen Zusammenarbeit mit ExpertInnen der Mikrobiologie und konzipiert als Gemeinschaftsheilmittel, eine neue Skulpturenserie von Šimon Chovan, die die modernistische Auffassung von Hygiene auf den Kopf stellt, sowie von feministisch-posthumanistischem Denken inspirierte digitale Collagen von Lucie Rosenfeldová. Zusammen mit Werken von Alicja Rogalska, P.Staff und Marina Hendrychová werden Gemeinschaft, Poetik und Begehren neu konfiguriert, wobei der konventionelle Schutz durch die aktuelle Dringlichkeit, Risiken und Entfremdung als Ausweg aus dem ökologischen Kollaps in Kauf zu nehmen, infrage gestellt wird.

Marina Hendrychová, Lycaeon, video still, 2022
Marina Hendrychová, Lycaeon, Videostandbild, 2022

Veranstaltungen
Eröffnet wird die Ausstellung mit einem Vortrag der Designerin und Theoretikerin Serina Tarkhanian ՍԵՐԻՆԱ ԹԱՐԽԱՆՅԱՆ. Es folgen Beiträge und Diskussionen über Quarantäne, Biosolidarität und die Politik der Immunität mit der Autorin Sophie Lewis, dem Theoretiker Mark Neocleous und der Kuratorin Zuzana Jakalová und ihren Gästen im Jänner und Februar 2024 sowie Ausstellungsführungen mit der Kuratorin Hana Janečková.

Hana Janečková ist Kuratorin, Forscherin und Autorin und beschäftigt sich mit der Politik des Körpers, Ökologie, Feminismus und dem kollaborativem Kuratieren jüngerer und zeitgenössischer Kunst. Der tschechische Pavillon bei der Biennale von Venedig wird von ihr kuratiert. Seit 2023 ist sie Dozentin für zeitgenössische Kunst an der Akademie der Bildenden Künste in Prag. Von 2021 bis 2022 war sie Fulbright-Masaryk-Stipendiatin am Institute for Research on Women (IRW) und Center for Women in the Arts and Humanities (CWAH), Rutgers University/Brooklyn Museum. Bis vor Kurzem war sie Mitglied des kuratorischen Kollektivs der Display Association for Research and Collective Practice in Prag (2018-2023), wo sie mehrere von der Kritik gefeierte Forschungsprojekte kuratierte.

In den vergangenen zehn Jahren hat Janečková zahlreiche internationale Ausstellungen und Live-Veranstaltungen kuratiert und neue Schriften, Publikationen sowie zeitgenössische Bewegtbilder und Performances in Auftrag gegeben. Ihr erstes Buch Feminist Alliances and the Politics of the Body erscheint in Kürze.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Titelbild: Serina Tarkhanian, Co-Healing: eine institutionelle Reform für die Pflege mit, 2020, Foto von Ronald-Smits

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Florian Bauer

Direktor Social Finance, Nachhaltigkeit und Innovation
Florian Bauer zeichnet seit 2023 für die Bereiche Social Finance, Nachhaltigkeit und soziale Innovation in der ERSTE Stiftung verantwortlich. Davor war er über 13 Jahre lang im Bereich NGO & Social Entrepreneurship tätig. Florian leitete die Partnerschaft für erneuerbare Energien und Energieeffizienz REEEP, eine internationale multilaterale NGO, die den verstärkten marktbasierten Einsatz erneuerbarer Energien und effizientere Energienutzung in Entwicklungsländern zum Ziel hat, und war Managing Director & COO des Impact Hub Vienna.   Von 2020-2023 schloss Florian für die Semantic Web Company (SWC), einem führenden Anbieter von semantischen KI-Lösungen, strategische Allianzen mit wichtigen Partnern und unterstützte die Entwicklung innovativer Anwendungen semantischer Technologien.
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