Colonia Herbaria

Räume der Begegnung mit Pflanzen bei tranzit.hu

Von

16/12/21

Bis

28/02/22

Ein gemeinsames Projekt der Initiative The Space of Opportunity – Judit Árva, Kitti Gosztola und den Schüler*innen des Bereichs Parkgestaltung der Berufsfachschule für Gartenbau und Vermessungswesen

Konzept: Judit Árva, Kitti Gosztola

Mitwirkende: Schüler*innen der Varga Márton Berufsfachschule für Gartenbau und Vermessungswesen (Bence Alföldi, Péter Bárdy, Dániel Borsos, Zsombor Czibere, Máté Zsolt Farkas, Jázmin Flóris, Márk Greguss-Kána, Levente Hangyási, Csenge Harmathy, László Horváth, Szilárd Ignácz, Laura Kővári, Noémi Sásdi, Ádám Schiff, Piroska Seres, Tamás Sillye, Balázs Simkó, Zsuzsanna Takács), ihr Lehrer László Kaszab sowie die Mitglieder des Space of Opportunity

Beratung: Dóra Hegyi

Grafisches Design: Dóri Oláh

Eröffnung: 16. Dezember 2021, 17:00
Ort: Práter 63 (1083 Budapest, Práter u. 63.)

Wie sehen wir unsere Zimmerpflanzen? Wie gestaltet sich die Beziehung zwischen Menschen und Pflanzen? Wie hat der Mensch die Geschichte der Pflanzen beeinflusst und geprägt und vice versa? In diesem gemeinsam mit den Schüler*innen entwickelten Projekt stellen wir die subjektiven Beziehungen zu Pflanzen historischen und theoretischen Aspekten gegenüber. Daraus entstehen ganz eigene grüne Kolonien und Pflanzengemeinschaften.

Image from the preparatory workshop with the students on 2 December 2021. Photo: Anna Vörös
Bild vom Vorbereitungsworkshop mit den Schüler*innen am 2. December 2021. Foto: Anna Vörös

In Anbetracht ihrer spezifischen Eigenschaften und Bedürfnisse können Pflanzen als lebende, aktive und individuelle Organismen definiert werden. In ihren Gemeinschaften und deren Struktur lassen sich Parallelen zu menschlichen Gesellschaften erkennen. Begriffe wie Koexistenz, Gemeinschaft oder Ausbreitung (Invasivität) sind für den Menschen ebenso zutreffend wie für pflanzliche Erscheinungsformen. Auch in der Theorie der Biophilie (die instinktive psychologische Beziehung zwischen Mensch und Pflanze) und den wissenschaftlichen Erkenntnissen über die sensorischen Fähigkeiten von Pflanzen finden sich weitere Parallelen. Identitäten und die Thematisierung der gegenseitigen Durchdringung von Mensch und Pflanze waren zunächst Gegenstand von Legenden, Mythen und ihren anthropomorphen Darstellungen; Pflanzen erschienen als ein aus menschlicher Fantasie und Realität geformtes Wesen. Die Einbeziehung von Pflanzen in Innenräume und ihre starke Objektivierung lassen sich bis in die 1840er-Jahre zurückverfolgen. Damals kamen die meisten der heute bekannten Zimmerpflanzen nach Europa, zunächst als Symbole des Reichtums in den Gewächshäusern der Aristokratie und später, mit der Verbesserung der Lebens- und Wohnbedingungen, als dekorative Elemente in den Häusern des Bürgertums.

Image from the preparatory workshop with the students on 2 December 2021.  Photo: Anna Vörös
Bild vom Vorbereitungsworkshop mit den Schüler*innen am 2. December 2021. Foto: Anna Vörös

Die einzelnen Pflanzen der grünen Kolonien in der Práter-Straße 63 beruhen auf den subjektiven Entscheidungen und Vorlieben der Schüler*innen. Im Mittelpunkt des Projekts stand nicht die Ästhetik, sondern die Identifikation, die Beziehung zwischen Mensch und Pflanze und die Schaffung einer „Pflanzenidentität“. Auf diese Weise reflektierten die Schüler*innen über die Zimmerpflanze ihrer Wahl, ihre Eigenschaften und Pflege, den Raum in der Práter-Straße 63 und über sich selbst, und organisierten sich so nach unterschiedlichen Kriterien wie Sympathie und Platzwahl zu temporären Gemeinschaften. Zu ihnen gesellten sich auch die Mitglieder des Space of Opportunity. In der Installation sprechen die Pflanzen durch die Stimmen der Mitwirkenden und schaffen dadurch eine dialogische Beziehung zur Betrachterin, zum Betrachter. Der Schwerpunkt liegt also auf Begriffen wie „ich“ und „sie“ oder „wir“, wodurch die Entfremdung zwischen Mensch und Pflanze aufgehoben oder zumindest verringert wird.

Das Projekt wird als dauerhafte Installation verbleiben und ist das erste in einer Reihe von künstlerischen, mit jungen Menschen realisierten Projekten zur Gestaltung der Räumlichkeiten des Space of Opportunity.

Für mehr Informationen besuchen Sie bitte tranzit.hu.

Aus dem Englischen von Barbara Maya.

Titelbild: Bild vom Vorbereitungsworkshop mit den Schüler*innen am 2. December 2021. Foto: Anna Vörös

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Florian Bauer

Direktor Social Finance, Nachhaltigkeit und Innovation
Florian Bauer zeichnet seit 2023 für die Bereiche Social Finance, Nachhaltigkeit und soziale Innovation in der ERSTE Stiftung verantwortlich. Davor war er über 13 Jahre lang im Bereich NGO & Social Entrepreneurship tätig. Florian leitete die Partnerschaft für erneuerbare Energien und Energieeffizienz REEEP, eine internationale multilaterale NGO, die den verstärkten marktbasierten Einsatz erneuerbarer Energien und effizientere Energienutzung in Entwicklungsländern zum Ziel hat, und war Managing Director & COO des Impact Hub Vienna.   Von 2020-2023 schloss Florian für die Semantic Web Company (SWC), einem führenden Anbieter von semantischen KI-Lösungen, strategische Allianzen mit wichtigen Partnern und unterstützte die Entwicklung innovativer Anwendungen semantischer Technologien.
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